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Waldspaziergang mit Michael Zobel im Hambacher Wald

Buir ist von Eschweiler aus gut zu erreichen. Mit dem Regionalexpress bis Düren und von dort zwei Stationen mit der S-Bahn. Vom Haltepunkt Buir bis zum Hambacher Forst sind es 15 Minuten zu Fuß.

Der Start am Eschweiler Bahnhof mit formaler Begrüßung und gemeinsamen Überlegen, welcher Tarif der günstigste ist, läuft nach dem Schema einer Eifelvereinstour ab. Nur dass die Führer Gunild und Rudolf die Teilnehmer beruhigen müssen, weicht von dem Schema ab: „Wir werden auf jeden Fall einen Spaziergang am Hambacher Wald machen, ob wir ihn betreten dürfen, kann sich leider kurzfristig ändern. Wir bleiben bei Michael Zobel. Er steht in engem Kontakt zur Polizei und hat die Veranstaltung angemeldet.

Baueme WLAN

Haben alle ihren Personalausweis dabei? Es kann sein, dass wir kontrolliert werden.“ Jeder der Teilnehmer hat die Bilder in den Medien gesehen, auf denen Polizisten mit Kränen und Hebebühnen Aktivisten aus den Bäumen holten.

Hambi bleibt

Gedanken zum Hambacher Forst

Als Eschweiler Bürger kannte ich den Hambacher Forst nur als ein uriges Stück Wald, das auf der Autobahn A4 zu durchqueren war, wenn ich nach Köln fuhr oder von dort zurückkehrte. Jahrzehnte lang nahm ich ihn aus den Augenwinkeln war und mir war nicht bewusst, welches Kleinod der Natur dort erhalten war. Dann hieß es, die Autobahn wird für den Tagebau verlegt. Als Eschweiler Bürger nahm ich eine solche Meldung mit einem Achselzucken zur Kenntnis. Für den Tagebau wurden Dörfer umgesiedelt und ein ganzer Fluss, die Inde, verlegt, warum nicht eine Autobahn? Die Unmöglichkeit einen Wald und seine Bewohner umzusiedeln, kam mir nicht in den Sinn.

Dann nahm mich meine Frau zu einem der Sonntagsspaziergänge von Michael Zobel mit. Nachdem wir das Herz des Hambacher Forstes besucht hatten, einen verwunschenen kleinen Tümpel, gingen wir an den Rand des Tagebaus. Er verlief entlang der alten Trasse der A4 und ich versuchte mir vorzustellen, wie ich mit dem Auto hier entlanggefahren war. Ich ließ meinen Blick schweifen von der Sophienhöhe auf der anderen Seite des Tagebaus, über das 400 Meter tiefe Loch, einen bereits gerodeten Streifen des Waldes weiter auf den noch lebenden. Der Anblick war zutiefst bewegend und brannte sich in meine Erinnerung. Auf dem Rückweg durch den Wald schien es, als spräche er: „Ich will nicht sterben. Ich bin doch noch so jung.“

Der Hambacher Wald schien nicht nur mich angerührt zu haben, denn in den nächsten Monaten rief er mehr und mehr Menschen zu sich: „Bitte helft mir!“

Im Oktober beginnt wieder die Rodungssaison. Nach aktuellem Stand werden dann die letzten Teile des Hambacher Forstes in der Nähe von Buir abgeholzt, um den Braunkohlebaggern der Firma RWE Platz zu machen. Mittlerweile weiß ich, das es sich um einen weltweit einzigartigen Stieleichen-Hainbuchen-Buchen-Maiglöckchen-Mischwald mit bis zu 350 Jahre alten Bäumen handelt; Grund genug um Abschied zu nehmen.

Ich selbst war am 9., 16. und 23. September dort und kann nicht glauben, dass ein Wald für einen Braunkohletagebau unwiederbringlich geopfert wird; für eine Technik, die selbst kurz vor dem Aus steht,

sei es, weil sie wegen der Energiewende nicht mehr gebraucht wird,

sei es, weil die Bundesregierung den CO2-Ausstoß verringern muss,

sei es, weil schlicht alle Kohle abgebaut ist.

Wenn die jungen Menschen, die sich schützend gegen die anrückenden Bagger vor die Bäume stellen, „Hambi bleibt!“ skandieren, so ist schon heute klar, wie recht sie haben. Hambi wird bleiben, in den Köpfen der Polizisten vor Ort, der Waldbewohner und -besucher, der Bewohner des Umlands und in meinem.

Unsere Ortsgruppe bietet einen weiteren Termin am Sonntag den 30. September an, um den Hambacher Wald zu besuchen. Wir treffen uns um 9:15 Uhr am Eschweiler Hauptbahnhof. Weitere Details findet Ihr hier in unserem Kalender.

 

Text: Rudolf Starosta

 

Die Schäl Sick - Expedition statt Exkursion

Expedition statt Exkursion – auf die Schäl Sick
 
Erste Expedition beendet – Eifelverein betrat Neuland. Neue Welten entdeckt.
 
LanxessarenaExkursionen kann jeder. Aber eine Expedition in ein unentdecktes Land durchführen, das ist eine ganz andere Herausforderung.
Dieses „unentdeckte Land“ liegt nicht weit von unserer Haustür entfernt und viele kennen es nur vom Vorbeifahren. Köln kennt jeder. Aber was kommt nach dem Dom und der Hohe Straße?
Überfährt der Bahnreisende den Rhein, schaut auf er ein unbekanntes und dennoch dicht besiedeltes Land: Köln-Deutz! Für viele schlichtweg nur: Die Schäl Sick.
 
Um den weißen Fleck auf der Landkarte zu schließen, machte sich die Expeditionsgruppe des Eifelverein Eschweiler auf den Weg dorthin. Ist der Bau rechts der Gleise beim Bahnhof Deutz eine Kultstätte? Welchem Zweck dient sie und wie kommt man da rein?
Die Lanxess-Arena ist eine der größten Veranstaltungshallen Deutschlands und für viele Konzertbesucher, Sportfans und schließlich Karnevalisten schlichtweg Kult.
Sonja und David, als Sach- und Ortskundige, führten die Expeditionsteilnehmer durch die ganze Arena, von den Räumen der Künstler und Sportler zu den obersten Tribünenplätzen mit Blick auf den hausgroßen Videowürfel mit einem Gewicht von immerhin 20 Tonnen. Ganze LKW passen durch die Einfahrt der Nordseite und eine Eisfläche wird ganzjährig für die Eishockeyspiele kalt gehalten. Die Halle in der Sommerpause zu sehen, ohne dass gerade der nächste Showact vorbereitet wird war ein Erlebnis einer eigenen und anderen Art.
 
Nachdem die Halle für das neuzeitliche Deutz steht, galt es der Expedition, die Reise in die Geschichte des heutigen Kölner Stadtteils anzutreten. Unter der Leitung von Dr. Wolfgang Stöcker ging es rückwärts durch die Zeit, nicht ohne ein gelegentliches Augenzwinkern, denn die kabarettistischen Einlagen des Historikers sind schon legendär. So wusste dieser auf das bis heute bestehende Spannungsfeld der linksrheinischen, römisch geprägten, Bevölkerung und dem rechtsrheinischen heutigen Teil der Stadt mit seiner germanischen Prägung schmunzelnd hinzuweisen. Seien es nun die Hochbauten (Triangelhaus) oder die Seite, die „einfach nur den schöneren Blick auf den Dom hat“, Köln-Deutz kann man vieles abgewinnen.
 
Ein römisches Kastel stand auf der Deutzer Seite und die Mönche, die halfen die Gebeine der elftausend Jungfrauen bei der heutigen Kirche St. Ursula auszugraben, kamen auch aus Deutz. Was wäre also das linksrheinische Köln ohne die Deutzer?
P8040041 kwDie Preußen gaben Deutz ein neues und modernes Bild. Industrie strebt später empor. Wurde der Ottomotor im linksrheinischen Köln erfunden, entstanden die Fabriken zur Fertigung in Deutz. In Deutz (Kalk) wurde der erste Kunstdünger industriell hergestellt und den Namen der Mühle kennen viele schon alleine wegen ihres Sonnensterns. Der Stadtteil wandelt sich und man kann hier mit ansehen, wie eine neuer aufstrebender – eben lebenswerter - Wohnort entsteht.
Ja, und warum heißt die Schäl Sick eigentlich so? Die Expeditionsteilnehmer wissen es.Hat denn die Expedition noch das richtige Brauhaus auf der Deutzer Seite gefunden? Ja, sicher.

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