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des Eifelverein Eschweiler
Energie prägt Landschaft
Der Eifelverein Eschweiler bietet dieses Jahr mehrere Wanderungen an zum Thema „Energie“. Damit beteiligt er sich am Europäischen Wandertag, der unter dem Namen „EURORANDO 2016“ europaweit Wanderungen und Exkursionen veranstaltet. Der zweite Beitrag des Eifelverein Eschweiler zur EURORANDO war jetzt eine Wanderung in der renaturierten Indeaue.
Als Naturschutzwartin Dr. Anneliese Eggert sich überlegt hat, wie man Energie und Naturschutz unter einen Hut bringen könnte, wurde sie aufmerksam auf eine Exkursion, die von RWE Power in der renaturierten Indeaue angeboten wurde. So kam es dazu, dass RWE Power dem Eifelverein Eschweiler die Naturführerin Claudia Morak zur Verfügung gestellt hat, um den interessierten Wanderern die neu geschaffene Indeaue zu zeigen und ihre Entstehung zu erläutern.
Zwischen Inden-Lamersdorf und Jülich-Kirchberg musste die Inde dem fortschreitenden Braunkohlentagebau weichen. Deswegen wurde der Flusslauf in einem großen Bogen so verlegt, dass aus 5 km Flusslandschaft 12 km wurden. Landschaft ist hier der richtige Ausdruck, denn die Inde wurde nicht in ein Bett gezwungen, sondern kann sich durch die breite Aue schlängeln und sich auch immer wieder einen neuen Verlauf suchen. Dadurch entstehen unterschiedlichste Lebensräume, in denen sich schon viele, auch seltene, Tier- und Pflanzenarten angefunden haben. Die Flusslandschaft ist allerdings mittlerweile so zugewachsen, dass man nicht mehr überall den Fluss sieht und auch nicht nahe an ihn herankommt. Dies ist aber von RWE Power so beabsichtigt, damit der eigentliche Flussbereich und die dadurch entstandene Natur nicht gestört wird, wobei wieder die Brücke zum Naturschutz geschlagen ist. Ursprüngliche Natur ist dies zwar nicht mehr, sie hat sich aber nach der Renaturierung so entwickelt, dass sie mittlerweile als schützenswert angesehen werden kann.
So konnten die Teilnehmer der Wanderung Pflanzen und Tiere hauptsächlich am Wegesrand finden und sich daran erfreuen. Unter dichtem Blätterdach blüht zwar nicht so viel, aber immerhin wurde in diesem Bereich die Stendelwurz, eine Orchideenart, entdeckt. Der zweite Teil der Wanderung führte an bunten Blumenwiesen entlang mit z.B. der besonders auffälligen, rotviolettblühenden Karthäuser-Nelke, dem blauen Lein, dem gelben Klappertopf und vielen anderen. Diese Blütenpflanzen sind zwar ursprünglich ausgesät worden, aber im Laufe der Zeit finden sich auch dort seltene Pflanzen dazwischen, wie z.B. die Nestwurz, ebenfalls eine Orchidee. Außerdem sind die blühenden Pflanzen beliebt bei den Schmetterlingen. So konnten z.B. der Distelfalter und der Bläuling identifiziert werden.
Die nächste Wanderung im Rahmen der EURORANDO 2016 am Sonntag, dem 3. Juli, mit dem Titel „Kohlegewinnung und ihre Auswirkungen“ führt die Teilnehmer rund um den Blausteinsee zu den Gedenksteinen der abgebaggerten Orte.